Heizung Vor- und Rücklauf in MFH

Heizen mit Perspektive im Altbau – was geht?

Wie verpasst man einem alten Gebäude in Zeiten von Heizungsgesetz und immer mehr Umweltvorgaben ein Heizsystem, das einerseits zukunftssicher ist und dabei für alle beteiligten – Mieter und Vermieter – bezahlbar ist und im besten Fall wirtschaftliche Vorteile bringt?

Eins-zu-eins tauschen

Einfach eine bestehend Öl- oder Gasheizung mit einer Wärmepumpe ersetzen funktioniert nicht. Auch mit Photovoltaikanlage wird die Wärmepumpe als eins zu eins Ersatz eine Lösung sein, die im Bestandsgebäude sehr viel Strom verbraucht, wenn sie arbeitete genau dann unter Volast, wenn die Sonne in Deutschland die geringste Leistung liefert – im Winter.

Ein Gesetz – und sei es noch so grün gedacht – macht keine Bude warm – aber unter Umständen extrem teuer.

Bei Heizöl oder gas zu bleiben, ist auf Dauer keine Lösung. Der Preis für fossiles Gold steigt kontinuierlich – in Deutschland in den vergangenen 53 Jahren beim Heizöl von 8,2 Cent pro Liter in 1970 auf 105 Cent im Jahre 2023. Nicht zu vergessen die Spitze von über eineurosechzig im vergangenen Jahr. Was also tun?

Um die Ecke denken

Oft sind die ganz alten Häuser energetisch besser gebaut als Nachkriegsbauten. Laut Energieagentur ist der Verbrauch der Primärenergie in der alten Villa in der Marktredwitzer Strasse gar nicht mal schlecht. Energieeffizienzklasse „F“ für Primärenergie ist besser als viele Nachkriegsgebäude mit einem unattraktiven „H“.

Nun gibt es viele Möglichkeiten, die energetische Situation beim Heizen zu verbessern. In den vergangenen jahrzehnten wurde gedämmt was das Zeug hergibt. In einem alten Sil-Bau nicht die beste aller Lösungen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Trennung von Brauchwasseraufbereitung und Heizung. Mit hocheffizienten elektrischen Durchlauferhitzern wird zum Beispiel nur dann Warmwasser erzeugt, wenn es gebraucht wird – und das ganz nah am Verbraucher und nicht viele Leitungsmeter entfernt im Keller.

Eine weitere Möglichkeit ist der Einbau einer Brauchwasserwärmepumpe mit Zwischenspeicher. Der Charme dieser Lösung besteht im geringen Energiebedarf der Brauchwasserwärmepumpe. Hersteller sprechen vonJahresarbeitszahlen – kurz JAZ – von 3,5 bis 4,0. Realistisch sind wohl eher 2,8. Aus der Praxis kommt aber viel positive Rückmeldungen: Anwendungen erreichen eine Kappung der Gesamtkosten für Brennstoffe von 30 bis zu 50 Prozent.

Warme Ansaugluft, geringes Delta

Die Brauchwasserwärmepumpe steht im Heizungskeller, zieht dort aus dieser Umgebung im Winter die warme Kellerluft an und gibt kalte Luft wieder ab. Im Sommer kann warme Außenluft genutzt werden. Entscheidend für die Effizienz ist, dass die Temperaturdifferenz zwischen Ansaugluft und Spitzentemperatur so gering als möglich ist. Platz gibt es für eine Brauchwasserwärmepumpe in der Regel immer, sie ersetzt nämlich den Pufferspeicher der alten Heizung. Eine kleine Photovoltaikanlage mit wenigen Kilowatt-Peak Leistung reduziert die Kosten für den Betrieb einer Brauchwasserwärmepumpe, weil bei Sonnenschein das Brauchwasser mit günstigem Solarstrom aufgeheizt wird.

Großer Effekt aber keine Förderung

Trotz der sehr guten Energiebilanz, der vergleichsweise geringen Kosten und des hohen energetischen Effektes wird der Einbau einer Brauchwasserwärmepumpe als Einzelmaßnahme in Deutschland im Jahr 2023 nicht gefördert. Das sollte vielleicht auch besser so bleiben, denn Förderungen wirken nicht selten als Preistreiber und verteuern Installationen um genau den Betrag, der gefördert wird – natürlich rein zufällig.

Energieberater

HilHilfe vom Profi hilft. Im Oktober dieses Jahres war der Energieberater vor Ort. Es wird einen Sanierungsfahrplan geben, 2024, wenn alle Förderungen festgezurrt sind.

Heizung optimieren im Bestand – was geht ?

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