Carl Emil Paul Lincke war ein deutscher Komponist, dessen Bedeutung für Berlin mit der von Johann Strauß für Wien verglichen wird.

Leben und Werk

Paul Linckes Vater war Geiger, der in mehreren kleinen Orchestern spielte und verstarb, als Paul fünf Jahre alt war. Seine musikalische Neigung wurde früh erkannt, weshalb er nach Abschluss der Realschule in Wittenberge eine vierjährige Ausbildung als Fagottist absolvierte. Im Anschluss sammelte er Erfahrung an verschiedenen Theatern in der Unterhaltungs- und Tanzmusik. Zwei Jahre arbeitete er sehr erfolgreich am berühmten Pariser Varieté Les Folies Bergère, an dem auch Josephine Baker auftrat.

In der Zeit des Nationalsozialismus erhielt Paul Lincke zwar Ehrungen, trotzdem blieb der 1866 geborene Künstler den Nazis in gewisser Weise suspekt. Er verkörperte für sie wohl die Zeit der „goldenen Zwanziger“. Diese von Fortschritt, Wohlstand, Wirtschaftsaufschwung und Freiheit geprägte Periode war eine Blütezeit der Kunst, Kultur und Wissenschaft. Vieles davon war den Nationalsozialisten suspekt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Unter alliierter Besatzung hatte Paul Lincke zunächst Auftrittsverbot und konnte auch nicht in seine Heimatstadt Berlin zurückkehren. Wohnung und Verlag waren ausgebombt und die damals notwendige Zuzugsgenehmigung wurde ihm von den Alliierten nicht gewehrt. Er zog deshalb mit seiner aus Arzbergstämmigen Haushälterin Johanna Hildebrandt in das oberfränkische Arzberg. Musste aber aufgrund gesundheitlicher Probleme nach Hahnenklee übersiedeln, ein Kurort in der Nähe von Goslar, wo Paul Lincke am 03. September 1946 verstarb und seine letzte Ruhestätte gefunden hat.

Paul Lincke ca. 1905, unbekannter Autor ©s.p. Wikipedia/Gemeinfrei

Komponist Paul Lincke in Arzberg

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