Hat man keine Pläne, hat man schnell keinen Plan. Bei Villa Andrea gab es nur den Grundriss-Plan einer einzigen Wohnung. Dieser wurde für den Verkauf angefertigt. Alle originalen Pläne sind aufgrund mehrerer Besitzerwechsel verloren gegangen. Was also tun?
Werden beim Immobilien-Kauf Pläne mit Grundrissen und Fassadenansicht mit übergeben ist das die unproblematischste Form an Unterlagen zu kommen. Gerade bei bestandsgebäuden sind Originalzeichnungen oft eine Offenbarung, wie Adas Gebäude ursprünglich ausgelegt war und wie es aussehen sollte. Meistens schaut das Original viel besser aus, als das in Jahrzehnten todrenovierte Gebäude, das man heute vor sich hat.
Heute blicken wir bei vielen Bestands-Gebäuden nicht selten dunkle Fensterlöcher. Dabei sind die Fenster das Gesicht eines Hauses. Eine einzige Scheib mag praktisch in der Pflege sein, aber diese At von Fenstern zerstören das Antlitz alter Gebäude. Schön wurde hässlich. Originale Zeichnungen von alten Gebäuden sind eine Offenbarung. Aber was tun, wenn keine Zeichnungen mehr vorhanden sind?
Bauamt und Staatsarchiv
Meine erste Anlaufstelle war das Bauamt der Gemeinde. Dort gab es nach einer E-Mail keine Pläne im Archiv. Der nächste Anlaufpunkt war das „Staatsarchiv Amberg“, https://www.gda.bayern.de/archive/staatsarchiv-amberg. Dort kann digital eine Anfrage gestellt werden.
Auf unsere Anfrage dort erhielten wir schnell Antwort vom Staatsarchiv Bamberg, Hainstraße 39, 96047 Bamberg, dass Bauakten des Landratsamts Wunsiedel erst seit 1929 existieren. Alle älteren Bauakten wurden bereits beim Landratsamt vernichtet oder gingen dort verloren, so hieß es. Schade für uns. Vor allem die Originalansichten der Fassade wären interessant gewesen. Aber jetzt haben wir wenigstens den Sachstand. Wir werden neue Pläne anfertigen lassen, um eine solide Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung des Gebäudes zu haben.
Pläne neu anfertigen
Bis dahin steht uns der Grundriss einer einzigen Etage zur Verfügung. Dieser wurde wohl von einem Architekten vor dem Verkauf des Hauses im Jahr 2022 angefertigt worden. Immerhin eine Grundlage, auf der wir aufbauen. Uns bleibt leider nichts anderes übrig, als die Pläne neu anzufertigen. Unser Dank gilt den ganzen engagierten Mitarbeitern vom Baumt in Arzberg, bis zu den Staatsarchiven in Amberg und Bamberg, die für uns nach Plänen recherchiert haben.
M. Gorgus